|
Die Goldquelle am LimbachsteichDer Limbach plätscherte durch das gleichnamige Tal im Ellricher Stadtwald. In seinem Quellgebiet, unterhalb des Roten Schusses, befindet sich auch der Pfaffenborn. Er hat so seine Eigenschaften, der Bach, denn unterhalb des Badeteiches legt er sich einen viel poetischeren Namen - Rosenbach- zu und verleitet die Menschen zu Fehlschlüssen. In Wirklichkeit hieß er nähmlich von dieser Stelle an "Rodebach", und jeder weiß nun gleich, wieso, denn heute ist doch alles Feldmark, wo früher Wald gewesen war. Unterhalb des Riesenberges wurde der Bach im vorigen Jahrhundert gestaut, um das geerntete Leinstroh (Flachs) einzuweichen und nach ein paar Wochen auf der Flachsröste (dem heutigen Sportplatz) die nächsten schwierigen Arbeitsgänge zur Gewinnung der Pflanzenfasern durchzuführen, die an den langen Winterabenden dann in den Häusern versponnen werden mußten um endlich daraus Leinen herstellen zu können. Nun zu dieser Sage: Vor einigen Jh. hatte ein Ellricher Fleischer Geschäfte im Harz. Um abzukürzen, nahm er ihm bekannte Waldwege bei der Heimkehr, erreichte den Roten Schuß an frühen Abend. Vor sich die verhältnismäßig glatten Wege durch das Limbachstal und über das Frauenbergsfeld, wußte er, daß er noch rechtzeitig zum Stadttor kommen würde. Im Tal beugte er sich durstig über das kristall klare Wasser des Baches um zu trinken. In der Hast schöpfte er einmal zu tief mit der Hand und brachte roten Schlamm an die Oberfläche. Wie erstaunte er aber, als dieser Schlamm erstarrte und sich sehr schwer anfühlte. Ein zweiter Versuch zeigte die gleiche Erscheinung. Er war aber in Eile, also nahm er einen Klumpen mit nach Hause, um die Sache am nächsten Morgen zu klären. -Es war rotes Gold, das da von der Morgensonne beschienen wurde. Der Fleischer war nicht dumm, schwieg zu allem darüber, merkte sich aber genau Tag und Stunde und den Fundort. Jedes Jahr konnte er nun Gold aus dem Limbach nach Hause tragen und wurde wohlhabend. Später erzählte er von dem Fund im Freundeskreis, er lud sie sogar ein, an seinem Glück teilzuhaben, doch was sie am Abend nach Hause trugen, es blieb immer nur Schlamm. Die Quelle hatte ihre Kraft verloren. |
|||||||||
29.01.2007 |
Email an die Webmistress | © 2007-2008 | ||||||||
powered by Jeré Mias |